e

Arbeitsweise

Das Konzept Schlaffhorst-Andersen geht zurück auf die Gesangs- und Atempädagoginnen Clara Schlaffhorst (1863–1945) und Hedwig Andersen (1866–1957). Bereits vor 1900 erkannten die beiden Frauen die Wechselwirkung von Atmung, Stimme und Bewegung und ihre Bedeutung für die Gesunderhaltung und Ausdruckserweiterung des Menschen.

Der zentrale Begriff der Atmung, entsprechend dem Begriff von „Hauch, Selbst, Seele“, wird nicht nur als reine Lebenserhaltung verstanden, sondern dient dem gesamtkörperlichen und seelischen Wohlbefinden. Ausgehend von Leo Koflers „the art of breathing“ forschten Clara und Hedwig sowohl im Bereich der Gesunderhaltung als auch in der Anwendung im künstlerischen Ausrucksbereich. Neben der Behandlung von Atem-, Stimm- und Sprachproblemen gaben Schlaffhorst und Andersen auch Unterricht und bildeten ab 1910 in Berlin Schülerinnen aus, die ihrerseits als Lehrerinnen die Lehre weitervermittelten. Daraus entwickelte sich der Beruf der/des staatlich geprüften und von den Krankenkassen zugelassenen Atem-, Sprech- und Stimmlehrers/-in. 1946 wurde die Lehrervereinigung (heute dba) gegründet.

Über die Arbeit an Atmung, Bewegung, Stimme, Sprache und Sprechen wird das Körperbewusstsein und die Eigenwahrnehmung gefördert. Die individuellen Möglichkeiten und Grenzen werden bewusst in der Gestaltung des Alltags einsetzbar.

In der Therapie werden die Symptome der gestörten Funktionen von Stimme, Sprache, Sprechen, Schlucken und Hören nach den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft ergründet und behoben. Die Ziele sind hier dauerhafte Funktionsverbesserung und Erhalt der stimmlichen wie sprachlichen Ausdruckskraft.

Auf Grundlage des dreiteiligen Atemrhythmus verbindet das Konzept Schlaffhorst-Andersen Atmung, Bewegung und Stimme und nutzt die Wechselwirkungen für einen gesunden, natürlichen und optimierten Ausdruck.

Somit bietet das Konzept einen ganzheitlichen Ansatz zur Entwicklung des persönlichen Ausdrucks in Stimme, Sprache und Sprechen unter Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten. Die Belastbarkeit der Stimme wird erhöht, der Atemgebrauch ökonomisiert, Körperspannung und Stimmklang ausgeglichen und harmonisiert.